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Beispiele aus der Praxis

Design Thinking an Schulen: Innovative Problemlösung für die Herausforderungen von morgen

Wir selbst erleben es tagtäglich: Die Welt verändert sich rasant. Noch nie zuvor gab es so viele technologische Fortschritte, gesellschaftliche Umbrüche und ökologische Herausforderungen wie heute – und diese Veränderungen werden die Welt von morgen entscheidend gestalten und prägen.

Die Schülerinnen und Schüler von heute werden sich morgen mit Problemen befassen müssen, an die wir heute noch nicht einmal denken – und sollten darauf optimal vorbereitet werden. Die bloße Vermittlung von Faktenwissen allein reicht da nicht mehr. Was nötig ist, sind kreative Denkweise und die Entwicklung innovativer Lösungsansätze.

Ein Ansatz ist hier das Design Thinking: Ursprünglich aus dem Designbereich stammend hat sich diese Problemlösungsstrategie mittlerweile auch in vielen anderen Bereich einschließlich des Bildungssektors etabliert.

Design Thinking ermutigt dazu, die Komplexität eines Problems anzuerkennen und es aus den Augen der Menschen zu betrachten, für die die Lösung entwickelt wird. Es ist ein Ansatz, der weit über das klassische Bildungssystem herausgeht – und damit den Schülerinnen und Schülern das richtige Rüstzeug für die Herausforderungen von morgen mit auf den Weg gibt.

Design Thinking – was ist das eigentlich?

Design Thinking ist ein kreativer und nutzerzentrierter Ansatz zur Problemlösung und kreativen Ideenfindung. Die Zielsetzung ist dabei, innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen zu erarbeiten, die für die Anwender und Nutzer überzeugend sind.

Dabei zeichnet sich Design Thinking im Wesentlichen durch drei Kernelemente aus:

  • Diverse Teams: Das Team sollte beim Design Thinking möglichst divers sein. Indem viele verschiedene Perspektiven, Erfahrungen und auch Fachwissen in die Zusammenarbeit einfließen, wird das kreative Denken gefördert. Zugleich stärkt dieses interdisziplinäre Konzept Empathie und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit.
  • Flexibler Arbeitsraum: So flexibel wie die Lösung sollte auch der Arbeitsraum für das Design Thinking sein. Durch eine offene Gestaltung mit mobilen Trennwänden bietet er im konkreten wie übertragenen Sinne Raum für kreatives Denken, Experimente und Ideenvisualisierung.
  • Iterativer Prozess: Die einzelnen Prozessschritte werden nicht starr hintereinander abgearbeitet, sondern gehen ineinander über und werden zyklisch wiederholt. Dieser iterative Prozess ermöglicht es allen Beteiligten, aus Fehlern zu lernen und neue Perspektiven einzunehmen. So steht am Ende des Prozesses eine Lösung, die für die Bedürfnisse des Nutzers wirklich zufriedenstellend ist.

Der gesamte Prozess des Design Thinkings besteht dabei aus sechs Schritten:

  • Verstehen: Der erste Schritt ist das Verstehen der Herausforderung, die gelöst werden soll. Dabei muss auch geklärt werden, an welche Zielgruppe sich die Lösung richten soll.
  • Empathie: Um eine gute Lösung für die Bedürfnisse der Nutzer entwickeln zu können, ist ein empathisches Verständnis notwendig. Dieses kann mit Beobachtungen, Befragungen und Interaktionen entwickelt werden.
  • Standpunktdefinition: Die gesammelten Erkenntnisse aus Schritt eins und zwei werden zusammengetragen und zum idealtypischen Nutzer zusammengeführt. Diese Persona ist der Rahmen für die nachfolgenden Schritte.
  • Ideenfindung: Es folgt das Brainstorming. Unabhängig von Machbarkeit, Realismus usw. sollten zunächst alle Ideen gesammelt und dann erst priorisiert werden.
  • Prototypenentwicklung: Anhand der Priorisierung werden aus den Lösungsideen Prototypen entwickelt. Dabei müssen diese Prototypen nicht perfekt sein, sondern vor allem greifbar für Nutzer.
  • Testen: Gemeinsam mit der Zielgruppe werden die Prototypen getestet. Das Feedback der Nutzer ermöglicht es dem Team, die Lösung weiter zu optimieren.

Durch die wiederholte Ausführung dieser Schritte können innovative Lösungen gefunden werden, die den Bedürfnissen der Nutzer gerecht werden und ihnen echten Mehrwert bieten.

Design Thinking im Bildungsbereich – vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz des innovativen Ansatzes

Design Thinking hat dabei in Schule und Unterricht immer mehr an Bedeutung gewonnen. Lehrende, Schulleitungen und Bildungsexperten können ebenso wie Schülerinnen und Schüler Design Thinking nutzen, um den Bildungsprozess zu verbessern. Dafür gibt es ganz verschiedene Optionen.

  • Integration in den Lehrplan: Design Thinking kann als Teil des Lehrplans in ganz verschiedene Fächer von Mathematik bis hin zu Sozialwissenschaften integriert werden. So können Schülerinnen und Schüler im Schulalltag kreative Problemlösungsfertigkeiten entwickeln und verbessern. Die dafür benötigten Fertigkeiten können Lehrkräfte in Fortbildungen wie dem Workshop „Design Thinking für Lehrer“ erlernen.
  • Schülerprojekte & Wettbewerbe: Schulen können Design Thinking-Projekte oder Wettbewerbe initiieren, bei denen Schülerinnen und Schüler ihre Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten unter Beweis stellen können. Diese praxisnahe Erfahrung kann die Lernmotivation nachhaltig steigern. Anregungen und Handreichungen erhalten Schulen und Lehrkräfte unter anderem von der Deutschen Telekom Stiftung.
  • Zusammenarbeit mit externen Partnern: Schulen können mit externen Organisationen, Unternehmen oder Experten zusammenarbeiten, um Design Thinking in den Unterricht einzubringen. Externe Partner können beispielsweise Workshops oder Mentoring-Sitzungen anbieten, um Schülerinnen und Schüler bei der Anwendung von Design Thinking zu unterstützen, wie sich das bereits bei Kooperationen mit Studierenden bewährt hat.

Damit Design Thinking jedoch erfolgreich in den Bildungsbereich integriert werden kann, sind Ressourcen, Schulungen für Lehrkräfte und vor allem eine offene Einstellung der Schulträger entscheidend. Schulträger können Design Thinking als wertvolles pädagogisches Instrument fördern, indem sie Schulen unterstützen, die sich für diese Methode interessieren und diese in ihren Lehrplan integrieren möchten. Dabei gibt es ganz konkrete Optionen zur Unterstützung:

  • Bereitstellung von finanziellen Ressourcen zur Beschaffung von Materialien und Werkzeugen sowie zur Einrichtung einer flexiblen Lernumgebung
  • Finanzierung oder eigenes Angebot von Fortbildungen und Schulungen für Lehrkräfte, wie z.B. der Cisco Networking Academy 
  • Netzwerkbildung zwischen verschiedenen Schulen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Experten aus dem Bereich, z.B. in der Form von digitalen Arbeitsgruppen
  • Partnerschaft mit externen Organisationen wie Unternehmen, Universitäten usw. für besseren Zugang zu Fachwissen, Mentoring-Programmen und praktischer Unterstützung

Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sowie der kontinuierlichen Evaluierung können Schulträger einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass eine positive Umgebung für Design Thinking und damit eine nachhaltige Bildungsmöglichkeit für alle Schülerinnen und Schüler geschaffen werden kann.

Design Thinking

Heute schon auf morgen vorbereiten: Mit Design Thinking Kreativität, Innovation und Zusammenarbeit fördern

Design Thinking bringt im Bildungsbereich ein enormes Potenzial zur Verbesserung der Unterrichtsmodelle und Lernerfahrungen mit sich. Der innovative Ansatz bietet Schulen die Möglichkeit, den Unterricht individualisierter und besser auf die Anforderungen der Schülerinnen und Schüler angepasst zu gestalten.

Durch den eigenen Einsatz von Design Thinking im Unterricht oder in Projekten lernen Schülerinnen und Schüler, komplexe Probleme zu analysieren, alternative Perspektiven einzunehmen und innovative Lösungen zu entwickeln. Zugleich wird die Entwicklung sozialer Kompetenzen wie Empathie, Kommunikation und Kollaboration gefördert.

Insgesamt kann Design Thinking im Bildungsbereich einen positiven Einfluss haben, da es neue Wege des Denkens und Lernens fördert. Der Innovationsansatz eröffnet die Möglichkeit, Unterrichtsmodelle zu transformieren und Schülerinnen und Schülern die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen für die Zukunft zu vermitteln – und sollte daher so gut wie möglich gefördert werden.

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