In einer Online-Befragung unter Schüler:innen, Lehrenden sowie Eltern wussten mehr als 80% der Befragten, dass ein sicheres Passwort 8 und mehr Zeichen beinhalten sollte. In nachfolgenden Besprechungen zeigte sich jedoch, dass weniger als die Hälfte der Beteiligten tatsächlich ein derart starkes Passwort nutzt. Allein diese Diskrepanz zwischen Wissen und Verhalten zeigt, dass der nachhaltige Umgang mit Cybersecurity in der Schule verstärkt ein wichtiges Thema sein muss. Sowohl Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrpersonal müssen sich entsprechende Kompetenzen aneignen, potenzielle Risiken identifizieren können und gangbare Lösungen zum Umgang mit sensiblen Daten finden.
Was ist Cybersecurity und warum ist sie in der Schule wichtig?
Cybersecurity beinhaltet verschiedene Maßnahmen, die im Umgang mit digitalen Systemen die Schutzziele Vertraulichkeit (kein Zugriff durch Unberechtigte), Verfügbarkeit (kein Löschen oder Zerstören von Daten) sowie Integrität (keine Fälschungsmöglichkeiten der Daten) sicherstellen sollen.
Dabei umfasst Cybersecurity in der Schule verschiedene Aspekte:
- Privatsphäre & Datendiebstahl: Im schulischen Bereich sind verschiedenste Daten von Schülerinnen und Schülern vorhanden – neben Namen, Geburts- und Wohndaten sowie E-Mail-Adressen auch Stundenpläne, Zeugnisse und Noten sowie Klassenbucheinträge. All diese personenbezogenen Daten müssen digital vor dem absichtlichen wie auch unabsichtlichem Zugriff Unberechtigter geschützt werden – eine Möglichkeit hierfür ist die Cisco Meraki Cloud.
- Technische Sicherheit von Tools: Die durch den Schulalltag verpflichtende Nutzung von Homeschooling-Tools oder Learning-Plattformen erfordert immer einen enormen Vertrauensbonus durch Schülerinnen und Schüler, aber auch deren Eltern. Daher muss nicht nur aus Gründen der Datensicherheit, sondern auch des Vertrauensbeweises immer eine optimale technische Sicherheit der Schulgeräte und Software gegeben sein.
Cybersecurity soll dabei nicht nur in der Schule die genannten Schutzziele erreichen, sondern auch Schülerinnen und Schüler darauf vorbereiten, im privaten Umfeld bewusst und nachhaltig mit digitalen Medien und Geräten umzugehen – also Security Awareness schaffen.
Welche Kompetenzen sind im Bereich Cybersecurity in der Schule wichtig?
Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien und Geräte heute absolut selbstverständlich und in hoher Frequenz – entsprechend hoch ist auch das Risiko, sowohl im schulischen wie auch privaten Umfeld Opfer von Cyberkriminalität zu werden. Für eine nachhaltige Cybersecurity müssen daher in der Schule verschiedene Kompetenzen vermittelt werden, die sich an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler orientieren.
- Fachkompetenz: Zu fachlichen Themen gehören unter anderem Fragen wie „Was sind persönliche Daten?“, „Warum sind sie schutzwürdig und welche Maßnahmen werden vom Gesetzgeber vorgegeben?“ „Welche Arten von Cyberkriminalität gibt es und welche Gegenmaßnahmen können eingesetzt werden?“ Auch die Möglichkeit von beruflichen Entwicklungsoptionen kann dabei behandelt werden.
- Medienkompetenz: Schülerinnen und Schüler erlernen die verschiedenen Arten von Daten und die Bedeutung der Schutzziele Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität. Sie sollten befähigt werden, die gängigen Methoden von Cyberkriminalität zu benennen und zu verstehen und ein individuelles Gegenkonzept zu entwickeln.
- Sozialkompetenz: Im Bereich der Entwicklung sozialer Kompetenzen sollen Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie selbst verantwortungsbewusst mit sensiblen Daten umgehen. Zudem sollen sie in die Lage versetzt werden, Informationsquellen im Internet kritisch zu hinterfragen.
Welche Lehrinhalte und Methoden zur Vermittlung dieser Kompetenzen sind sinnvoll?
Damit Security Awareness lebendig wird, sollten die verschiedenen Themen der Cybersecurity in der Schule fester Bestandteil des Curriculums werden – so kann das dringend benötigte Grundwissen allen Schülerinnen und Schülern vermittelt werden.
Dabei können ganz konkrete Handlungsempfehlungen begreiflich gemacht und eingeübt werden, z.B.:
- Sichere Interneteinstellungen (Router, Firewall, Updates, sichere Cloudnutzung, z.B. Cisco Meraki)
- Sichere Einrichtung von Geräten und Software (Überblick über verwendete Apps & Programme, Update-Management, Identifizierung von Schwachstellen)
- Nutzung von sicheren Logins (Passwort-Sicherheit, gesunde Skepsis bei Passwort-Nachrichten, Nutzung von Passwortmanagern, Zwei-Faktor-Authentifizierung)
- Schutz und Sicherheit von Daten (Planung & Durchführung von Backups, Datenverschlüsselung, sparsamer Umgang mit Daten)
- Sichere digitale Kommunikation (Verschlüsselung von Daten, sichere E-Mail- & Messenger-Nutzung, soziale Netzwerke)
Dafür gibt es vielfältige Möglichkeiten, die an Vorkenntnisse, Interessen, individuelle Herausforderungen und mehr angepasst werden können.
- Projekttage: An Projekttagen können klassenübergreifend praktische Kompetenzen der Cybersecurity in der Schule vermittelt werden. Dafür werden vorher abgestimmte Themen (Beispiele: Welche Apps nutze ich warum auf meinem Smartphone, Welche Sicherheitsoptionen bieten digitale Lösungen wie die Cisco Meraki Cloud, Wie verwende ich soziale Netzwerke sicher) von einzelnen Klassengemeinschaften erarbeitet und anderen Schülerinnen und Schülern vorgestellt werden.
- Erstellung von Lernvideos: Mit der Erstellung von Lernvideos zum Thema Cybersecurity in der Schule wird nicht nur die Security Awareness geschult – die gemeinschaftliche Planung und Realisierung der Videos stärkt zugleich die Medien- und Sozialkompetenz. Dabei ist es sinnvoll, Herausforderungen aus dem Alltag der Schülerinnen und Schüler filmisch zu bearbeiten, z.B. welche Probleme mit Datensicherheit bereits selbst erlebt wurden, welche präventiven Schutzmaßnahmen ergriffen wurden und mehr.
- Cybersecurity-AG: Die Organisation einer Cybersecurity-AG bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, unter Anleitung einer Lehrkraft selbstverantwortlich Themen der digitalen Sicherheit zu bearbeiten. Dabei können die Teilnehmenden nicht nur dauerhafte Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler sein, sondern auch Projekttage u.ä. initiieren und in der Vorbereitung unterstützen.
Der bewusste und nachhaltige Umgang mit digitalen Medien, Geräten und Daten ist essenziell für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft – entsprechend wichtig ist die Besetzung dieses Themas im schulischen Bereich und sollte aktiv von allen Beteiligten angegangen werden.
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